Vögel lassen sich aufgrund ihrer Tagaktivität und ihres Gesangs besonders gut bei Wanderungen beobachten.
Wer Glück hat, erblickt den König der Lüfte, den Steinadler (Aquila chrysaetos). Auch der Bartgeier (Gypaetus barbatus) kann als Zaungast aus dem Nationalpark Stilfserjoch manchmal gesichtet werden. Der Schneefink (Montifringilla n. nivalis) bleibt als einziger Standvogel weit über der Baumgrenze im winterlichen Hochgebirge. Er ernährt sich an den vom Wind schneefrei geblasenen Geländekanten. Der Schneefink brütet in Felsnischen und füttert seine Jungen mit Insekten. Der Tannenhäher (Nucifraga c. caryocatactes), in Tirol Zirmgratschn genannt, ist einer der auffälligsten Vögel im Waldgrenzbereich. Er vergräbt im Herbst bis zu 100.000 fette Zirbennüsse und findet diese auch unter einer bis zu 40 cm dicken Schneedecke wieder. Die im Boden verbleibenden Zirbennüsse wachsen zu Zirbentrieben heran. So trägt der Tannenhäher zur Verjüngung und Verbreitung der Zirbe bei und damit auch zu einer natürlichen Lawinenverbauung (Schutzwald). Die Wasseramsel (Cinclus cinclus) ist die einzige vollkommen ans Wasser angepasste Singvogelart. Ihre gedrungene runde Gestalt , markgefüllten Knochen, die verschließbaren Nasenöffnungen und das dicht geölten Federkleid befähigen diese Wasservögel bis in zwei Meter Tiefe auf den Grund von Bächen und Flüssen zu tauchen. Bis zu 1.600 mal pro Tag tauchen diese optimal an ihre nasse Umgebung angepassten Vögel. Im Flug wirken sie eher unbeholfen - schwirrend und ein wenig behäbig steuern sie knapp über der Wasseroberfläche. Der Bergwald bietet einer Reihe seltener Vögel wie dem Auerhuhn (Tetrao urogallus) oder Uhu (Bubo bubo) idealen Schutz.