Qualitätsverbesserung am Piburger See

Der Piburger See in der Gemeinde Oetz ist das zweitälteste Schutzgebiet Tirols und Teil des Schutzgebietsverbundes Naturpark Ötztal.

In den 70er-Jahren wäre der See aufgrund des hohen landwirtschaftlichen Nährstoffeintrages beinahe gekippt. Damals wurden verschiedenste Maßnahmen gesetzt, die den Zustand des Sees wesentlich verbesserten. Teilweise bestehen Folge-Problematiken aber bis heute und werden durch zunehmend höhere Temperaturen noch verschärft. Außerdem existieren unterschiedlichste Interessen rund um den See.

Das bei REGIO Imst eingereichte Projekt „Qualitätsverbesserung Piburger See“ soll bestehende Interessen zusammenführen, Konfliktlösungen erarbeiten und eine nachhaltige, zukünftige Nutzung des Piburger Sees vorantreiben.

Folgende Partner sind an Bord: Universität Innsbruck, Gemeinde Oetz, Ötztal Tourismus, Bergwacht

Die Maßnahmen umfassen folgende Themenbereiche:

  • Besucherlenkungsmaßnahmen rund um den See und um die Parksituation in Piburg zu verbessern – es wurde ein Ampelsystem an der Auffahrt nach Piburg errichtet

  • Untersuchungen zum Phytoplankton, insbesondere Cyanobakterien, die mitunter durch die von ihnen ausgeschiedenen Toxine Hautreizungen verursachen können.

    Ergebnis der Untersuchung 2023: Neufund von Dolichospermum lemmermannii, einem potentiellen Toxinbildnern. Weitere potentielle Toxinbildner sind Dinobryon divergens und Ceratium hirundinella. Im relativ ungewöhnlich kühlen Sommer 2023 wurden keine Toxine nachgewiesen. Eine Toxinuntersuchung wird für 2024 angestrebt.

  • Schätzung des Fischbestandes 2023
    Die aktuelle Artenzusammensetzung der Fische im Piburger See ist nicht standorttypisch und wirkt zusätzlich negativ auf die Nährstoffsituation im See aus. Um dies zu verbessern, wird der Fischbesatz künftig entsprechend angepasst. Standortuntypische Fische werden im Sommer 2024 abgefischt.

  • Auf der Messplattform der Universität Innsbruck werden Messungen zur Temperatur, Leitfähigkeit, pH-Wert und Sauerstoffsättigung des Wassers mit teils empfindlichen Geräten durchgeführt. Durch Betreten der Forschungsinsel nehmen die Messgeräte leider immer wieder Schaden. Abhilfe sollen ein Zaun und Überwachungskameras bieten.

  • Naturkundliche Qualitätsverbesserungen – Schilfpflegemaßnahmen in der Südbucht: Im Oktober 2023 wurde mit Hilfe der Arbeiter von Ötztal Tourismus und der Gemeinde Oetz das Schilf geschnitten und entfernt. Beim Neuaustrieb im Frühling 2024 werden über den feuchten Boden auch dem See Nährstoffe entzogen. Die Schilfpflege soll künftig jährlich durchgeführt werden.

  • Vor allem von Piburg kommen finden sich eine Vielzahl von Tafeln mit Hinweisen zu Verboten & Geboten. Diese Einzeltafeln sollen auf einer Infotafel beim Eiskeller zusammengefasst werden.