(Holoarctia cervini)
Verbreitung/Lebensraum
Der Matterhorn-Bärenspinner lebt in Höhen zwischen 2.600 und 3.200 m. Er besiedelt bevorzugt mit Schieferplatten bedeckte Landschaften vegetationsarmer Lebensräume der Alpen. Der prächtige Schmetterling ist jedoch nur mehr sehr selten zu finden. Neben einzelnen Vorkommen in den Westalpen, findet man ihn im Ötztal beim Hochjochferner und am Similaun. Während der Eiszeit konnten die Schmetterlinge auf einzelnen, eisfreien Gipfeln (= Nunataker) überleben. Ihr einstiges, weiträumiges Verbreitungsgebiet ist dadurch zerteilt worden. Übrig geblieben sind wenige, engbegrenzte Gebiete in denen die Art noch heute vorkommt.
Beschreibung/Merkmale
Matterhorn-Bärenspinner die in Tirol vorkommen sind größer als jene der Westalpen und haben eine andere Flügelform. Deshalb werden sie auch als eigene Unterart Holoarctia cervini teriolensis beschrieben. Die Flügelspannweite der Falter in Tirol reichen von ca. 32 – 38 mm. Zumeist sind ihre Vorderflügel hell- bis orangegelb gefärbt, mit schwarzen bis dunkelgrauen Flecken. Die männlichen Falter fliegen tagsüber auf der Suche nach Weibchen umher, die vor allem unter großen Steinen sitzen. Das Weibchen legt gelbe, runde Eier z. B. auf den Alpen-Frauenmantel oder den Alpen-Wegerich ab. Die Raupen haben auf ihrem schwarzen, haarigen Rücken einen zitronengelben Längsstreifen.
Besonderheiten
Da die Sommer im Hochgebirge kurz sind, dauert die Entwicklung vom Ei zum Faltern 2-3 Jahre. Die Raupen müssen große Temperaturunterschiede aushalten: An einem sonnenreichen Tag kann die bodennahe Luft auf über 30 °C aufgeheizt werden, aber auch frostige Sommernächte sind möglich.
Gefährdung/Schutz
Der Matterhorn-Bärenspinner gilt in Tirol als vom Aussterben bedroht und steht unter Schutz. Aktuelle Bedrohungen gehen vor allem von der Klimaerwärmung und das Besammeln durch Personen aus.