Verbreitung/Lebensraum
Die Bergeidechse ist das am weitesten verbreitete, Land bewohnende Reptil der Welt. In Österreich ist sie in allen Bundesländern außer Wien zu finden. Montane bis subalpine Bereiche der Alpen werden bevorzugt. Im Ötztal ist sie an mehreren Stellen zu finden. Ihr Lebensraum sind Waldlichtungen, Moore und Gewässer, Bergwiesen mit Felsen oder Steinmauern sowie Blockhalden.
Beschreibung/Merkmale
Die Bergeidechse ist mit etwa 18cm das kleinste Reptil Österreichs. Am Rücken ist das Tier unauffällig graubraun gefärbt, manchmal mit einem grünlichen Farbstich. Flanken und Rücken sind dunkler mit einem fleckigen Längsstreifen. Während der Bauch der Weibchen meist weiß-gelblich bis orange gefärbt und kaum gefleckt ist, ist jener der Männchen oft deutlich orangefarben und kräftig schwarz gepunktet. Gegen Ende des Winters erwachen die Tiere aus ihrer Winterstarre. Aufgrund einer erhöhten Konzentration an Zuckern im Blut - “Supercooling” - können die Tiere leichte Minustemperaturen über mehrere Wochen überdauern, ohne zu erfrieren. Zu Beginn des Frühjahrs häuten sich die Tiere. Bei einer Körpertemperatur von 25-30°C gehen sie auf Nahrungssuche (z. B. Spinnen, Zikaden, Pflanzenläuse, etc), suchen Partner und paaren sich.
Besonderheiten
Eine Besonderheit stellt die Fortpflanzung bei der Bergeidechse dar: sie pflanzt sich, wie ihr latein-ischer Name andeutet, vivipar, das heißt lebendgebärend, fort. Das Weibchen legt keine Eier, sondern die Jungtiere entwickeln sich im Mutterleib über 2 - 3 Monate und werden im Sommer lebend geboren.
Gefährdung/Schutz
In Österreich gilt die Bergeidechse als „beinahe bedroht“. Das entspricht einer Vorwarnstufe, die zeigt, dass Gefährdungen (z. B. Trockenlegungen von Mooren und Feuchtwiesen, Schipistenbau) zu einer Bedrohung des Bestandes führen können.