Verbreitung/Lebensraum
Nur mehr 50 bis 100 Steinböcke in den Alpen – das war die ernüchternde Bilanz zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Die überlebenden Tiere im Gran-Paradiso-Gebiet in Italien wurden unter Schutz gestellt und man begann das Steinwild nachzuzüchten und wieder auszusetzen. Daraus hat sich bis heute in den Alpen ein Bestand von über 40.000 Tieren entwickelt. Auch im Ötztal wurden sie erfolgreich angesiedelt. Die in den 1950er Jahren am Geigenkamm freigelassen Tiere haben sich von dort aus verbreitet. Gründe für das beinahe Aussterben der Steinböcke waren vor allem die Jagd und die Verdrängung durch den Menschen und seine Weidetiere. Das Steinwild besiedelt vor allem steile Felshänge, Geröllhalden und Grasweiden oberhalb der Baumgrenze. Im Winter halten sie sich vor allem in schneearmen Südhängen auf, wo sie ausreichend Nahrung finden und es lawinensicher ist.
Beschreibung/Merkmale
Auffallend sind die mächtigen, sichelförmigen Hörner des Bockes, die bis zu 1 m lang werden. Auch die Weibchen tragen bis zu 30 cm lange Hörner. Im Winter wirkt das Fell gelblich-braungrau, im Sommer braun- bis rötlichgrau. Die tief gespaltenen Hufe mit ihren weichen Zehenballen und harten Rändern geben den Tieren selbst im steilen, unwegsamen Gelände guten Halt. Das Sozialleben des Steinwildes ähnelt jenem der Gämse: Ein Rudel besteht meist aus 10 bis 20 Weibchen und Jungtieren, die älteren Böcke leben bis auf die Brunft- und Paarungszeit alleine.
Besonderheiten
Während die Jungtiere ähnlich den Ziegen meckern, können erwachsene Tiere gedehnte Pfeiflaute ausstoßen. Werden sie erschreckt, reagieren sie meist mit einem kurzen Niesen.
Gefährdung und Schutz
Durch die Unterschutzstellung und Wiederansiedlung des Steinbockes gilt die Art momentan in den Alpen nicht mehr als gefährdet.