Verbreitung/Lebensraum
Die Pflanze ist ein österreichischer „Endemit“, deren einziges natürliches Vorkommen auf das hintere Ötztal beschränkt ist. Als Reliktart hat sie wahrscheinlich die letzte große Eiszeit auf den unvergletscherten Gipfelbereichen (den „Nunataks“) überdauert. Man findet sie sehr lokal verbreitet auf mit Magerrasen bewachsenen trockenen Felsköpfen mit Biotit-Schuppengneis im Untergrund.
Beschreibung/Merkmale
Die ein- bis zweijährige, halbparasitische Pflanze ist meist unverzweigt und hat kleine, weiß-violette Blüten. Sie erreicht nur wenige Zentimeter Höhe und ist optisch leicht mit dem Zwerg-Augentrost zu verwechseln. Genetischen Analysen ermöglichen eine Unterscheidung: Der Überraschungs-Augentrost hat einen diploiden (2-fachen) Chromosomensatz, die ähnliche Art ist triploid (3-facher Chromosomensatz).
Besonderheiten
Völlig überraschend ist die Art im Jahr 1979 erstmals im Gebiet Moserboden in Salzburg aufgefunden worden. Dort wurde sie vermutlich im Zuge von Forschungstätigkeiten unabsichtlich eingeschleppt.
Gefährdung/ Schutz
Der Überraschungs-Augentrost wird auf der österreichischen Roten Liste gefährdeter Pflanzen als „gefährdet“ eingestuft.
Literatur VITEK, E. (2000): Euphrasia inopinata Ehrendorfer & Vitek in Salzburg; Wulfenia 7:83-86.