(Ranunculus glacialis)
Verbreitung/Lebensraum
Der Gletscherhahnenfuß gehört zu den kälteresistentesten Pflanzen überhaupt. Sein Verbreitungs-gebiet reicht von den Alpen über die Pyrenäen und Karpaten bis in arktische Gebieten. In den West-Alpen, am Finsteraarhorn im Berner Oberland/Schweiz, gedeiht er bis auf 4.270 m Höhe und ist damit die am höchsten steigende Blütenpflanze der gesamten Alpen.
Beschreibung/Merkmale
Der Gletscherhahnenfuß ist eine mehrjährige Pflanze, die zwei bis drei Vegetationsperioden braucht, um die ersten Blüten auszubilden. Er wird bis zu 20 cm hoch. Die auffälligen grundständigen Laubblätter sind rundlich, fleischig glänzend und haben drei tief eingeschnittene Fiedern. Die Blütenkronblätter sind anfangs weiß, später rötlich. Die 1 bis 2 Blüten befinden sich jeweils am Ende des Stängels.
Besonderheiten
Der Gletscherhahnenfuß ist eine Pionierpflanze. Als so genannter „Schuttkriecher“ besiedelt er nährstoffarme Schuttfluren. Das heißt die Pflanzen liegen am Schutt obenauf, bilden jedoch Kriechtriebe, mit denen sie tief im Boden wurzeln. Obwohl er während der nur ca. 3-monatigen Vegetationsperiode, starken Frösten ausgesetzt ist, besitzen seine Blätter keine besonderen Anpassungen an Kältestress.
Gefährdung/ Schutz
In Nordtirol steht der Gletscherhahnenfuß unter Naturschutz und darf daher nicht gepflückt werden. Seine Bestände sind durch eine voranschreitende Klimaerwärmung gefährdet.
Literatur Schönswetter, P., Tribsch, A., Stehlik, I. & Niklfeld, H. (2004): Glacial history of high alpine Ranunculus glacialis (Ranunculaceae) in the European Alps in a comparative phylogeografical context. Biological Journal of the Linnean Society, 81, 183–195.