Das Jahr 1991 geht in die Annalen der prähistorischen Archäologie als ein ganz besonderes Jahr ein. Es war Donnerstag, der 19. September, 13.30 Uhr - ein sonniger Tag - als das Urlauberehepaar Erika und Helmut Simon aus Nürnberg (D) beim Abstieg von der Finailspitze/Ötztaler Alpen eine Abkürzung im Bereich des Tisenjoches unternahm. In einer mit Schmelzwasser gefüllten Felsmulde entdecken sie die Leiche eines Menschen. Nur der Hinterkopf, die nackten Schultern und ein Teil des Rückens ragten aus dem Eis. Der „Ötzi“ war gefunden.
Diese Entdeckung war der Startschuss zu einer einzigartigen, im Alpenraum noch nie da gewesenen archäologischen Forschungsgeschichte begleitet mit größtem Medieninteresse. Trotz der vergangenen Zeit hat der sensationelle Fund des Ötzi bis heute nichts an seiner Faszination eingebüßt. Viele Spekulationen, Geschichten und Phantasien ranken sich um den „Mann im Eis“ - viele Geheimnisse wurden gelüftet, manche werden für immer verborgen bleiben.
Das Ötzidorf in Umhausen sowie der Archäopark im Südtiroler Schnalstal versuchen dem Besucher das "Leben, Wohnen und Wirtschaften in der Jungsteinzeit", zu Zeiten von Ötzi näher zu bringen. Das Südtiroler Archäologiemuseum in Bozen zeigt den gesamten Abriss der Südtiroler Besiedelungsgeschichte und ist neue „Heimat“ des Ötzi, des Mannes aus dem Eis.
Weiterführende Literatur zum Ötzi steht im Archiv Naturpark Ötztal zur Verfügung.