Fälschlicherweise war der Bartgeier lange Zeit als gefährlicher Beutegreifer verrufen und wurde Anfang des 19. Jahrhunderts extensiv bejagt und verfolgt. Dabei ernährt er sich praktisch ausschließlich von Knochen verunfallter oder verendeter Tiere bzw. Jungvögel von Aas.
Zusätzlich führten vergiftete Köder gegen Füchse und Wölfe, sowie der Bestandsrückgang von Huftieren schlussendlich zum vollkommenen Verschwinden der Vogelart im Alpenraum. Der letzte dokumentierte Abschuss eines Bartgeiers wurde 1913 im italienischen Aostatal verzeichnet.
Bereits Anfang der 70er Jahre unternahm man erste Wiederansiedelungsversuche in den französischen Alpen, welche jedoch scheiterten. 1986 glückte die erste Auswilderung im österreichischen Nationalpark Hohe Tauern. 1997, fast 80 Jahre nach dem Verschwinden des Bartgeiers aus dem Alpen, konnte in Hochsavoyen (FRA) zum ersten Mal ein wild geschlüpftes Jungtier beobachtet werden. Seitdem etabliert sich die Vogelart langsam wieder in den Gebirgen von Österreich, Italien, Frankreich und der Schweiz.