Er ist nicht nur der größte Vogel der Alpen, sondern leider auch einer der seltensten und galt seit 1913 in den Alpen als ausgestorben. Doch dank langjähriger Wiederansiedlungsprojekte kehrt der majestätische Bartgeier in die Alpen und auch nach Tirol wieder zurück.
Um die Bargeierpopulation in Tirol und Vorarlberg genauer zu erfassen, fand am 12. Oktober 2024 ein koordinierter Beobachtungstag statt. 23 TeilnehmerInnen schwärmten aus und versuchten über mehrere Stunden hindurch den Bartgeier mit der Kamera einzufangen und detailliert zu beobachten. Organisiert wurde dieser „Fokustag“ in Nordtirol von Elisabeth Weninger, zuständig für das Bartgeiermanagement Nordtirol und fachliche Mitarbeiterin im NATURPARK ÖTZTAL. Die Aktion fand im Rahmen des neuen Bartgeierprojektes 2024-2026 des Landes Tirol und der 5 Tiroler Naturparke statt.
Das Ergebnis ist mehr als erfreulich: Es wurden 14 Bartgeiersichtungen verzeichnet, darunter zwei in Vorarlberg. „Ein absolutes Highlight war die Sichtung von vier der zehn bekannten Bartgeier Nordtirols im und nahe am Horst“, erklärt Weninger. Das heißt, die Bartgeierpärchen bereiten sich bereits schon wieder auf Nachwuchs vor!
Die gesammelten Daten des alpenweiten Fokustags aus sieben beteiligten Ländern werden nun zusammengeführt und stehen zur Auswertung bereit. Sie bilden eine wertvolle Grundlage für gezielte Schutzmaßnahmen und den langfristigen Erhalt der Bartgeierpopulation in Europa.
Zum Bartgeier-Projekt ist die aktive Mithilfe in Form von Sichtmeldungen sehr gefragt. Bartgeier können das ganze Jahr gesichtet werden – ein einfaches Meldeformular dazu finden Sie unter www.naturpark-oetztal.at.
Über das Projekt „Bartgeiermanagement Nordtirol“
Die fünf Tiroler Naturparke Ötztal, Tiroler Lech, Kaunergrat, Karwendel und Zillertaler Alpen sowie die Abteilung Umweltschutz des Landes Tirol bilden unter Federführung von Elisabeth Weninger den zentralen Netzwerkknoten des Projekts. Diese arbeiten wiederum mit einem breiten Partner- und Beobachternetzwerk – unter anderem mit dem Nationalpark Hohe Tauern – zusammen. Insbesondere mit den bayerischen Nachbarn besteht eine enge Zusammenarbeit durch ein bereits vorangegangenes Interreg-Projekt. „Durch gezielte Maßnahmen werden bestehende Brutplätze erhalten und gesichert. Zudem sollen durch besucherlenkende Maßnahmen externe Störungen, insbesondere während der sensiblen Brutzeit, künftig vermieden werden. Vorträge, Workshops und andere Kommunikationsmaßnahmen tragen dazu bei, die Sensibilität und die Faszination für diese einzigartige Vogelart zu fördern“, erklärt Weninger.
Mehr Informationen zu den Bartgeiern gibt es unter www.naturpark-oetztal.at.
Bilder:
- Bild 1: Bartgeier im Flug ©Stephan Plangger
Rückfragen:
- Mag. Thomas SCHMARDA, Naturpark Ötztal, T 0664 1210350, schmarda@naturpark-oetztal.at